Orientalischer Aprikosen-Seitan mit Zucchiniröllchen und Maniok-Pommes
Heute wollte ich wieder mal etwas völlig Neues kochen. Hierzu modelte ich ein Orientalisches Fleischgericht um, überlegte mir eine gute Seitan-Rezeptur und wählte als Gemüsebeilage mit Sojajoghurt und Walnüssen gefüllte Zucchini und aus Langeweile an Kartoffeln im Ofen gebackene Maniok (auch Cassave gennannt)-Schnitzchen. Dieser erste Versuch mit Maniok war wirklich überraschend lecker, da kann ich gar nicht verstehen, warum Maniok lediglich als unnahrhaftes Armenessen abgestempelt wird! Wenn man sie dann auch noch als Maniok-Pommes anbietet sind sie bestimmt der Renner beim Freunde bekochen und beeindrucken, haha. 🙂
Alles in allem hat dieses Gericht schon ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen. Den Seitan kann man aber auch schon im Voraus in größeren Mengen zubereiten und einfrieren. Ansonsten ist das Gericht wirklich leichter zu kochen, als es klingt! Man benötigt lediglich ein paar Zutaten aus dem Asialaden(wobei es mancherorts auch Maniok in großen Supermärkten gibt) und schon kann’s losgehen…
Dann fang‘ ich mal zuerst mit dem Seitangericht an, schließlich muss man das Gericht nicht in dieser Kombi kochen. Dieser orientalische Seitan ist wirklich saulecker und ich werde ihn bestimmt wieder kochen. Es wäre sicherlich auch eine Super-Beilage zu Couscous oder Gewürzreis!
Ich stelle Seitan immer gerne selbst unterschiedlich her und experimentiere mit unterschiedlichen Konsistenzen. In vielen Rezepten wird ja oft schon nach fertigen Seitan gefragt. Ich war immer nicht so zufrieden mit dem Basis-Seitan, den man in Gemüsebrühe kocht. Vielmehr bevorzuge ich es die ganzen Gewürze schon in die Seitanmasse rein zu kneten und das Ganze schließlich zu dämpfen. Ja, schon wieder dämpfen! Die Idee kam mir, als ich mich darüber ärgerte, dass beim Kochen immer alle Gewürze wieder aus dem Seitan rausgeschwemmt wurden und der Seitan beim Backen zu trocken wurde(es sei denn, man backt ihn für Aufschnitt in Alufolie). Beim Dämpfen gart der Seitan, brennt aber nicht an oder trocknet. Diese Methode finde ich ideal, auch besonders zum Vorbereiten auf’s Grillen. Hierfür werde ich aber nochmal einen Artikel schreiben..Seitan ist wirklich eine Wissenschaft für sich!
Zutaten für den Orientalischen Aprikosen-Seitan:
Zutaten für den Seitan:
- 1 1/2 Tassen Gluten (gibt es relativ günstig in 5kg-Säcken bei veganwonderland)
- 1/4 Tasse Nährhefeflocken (Achtung, keine Bierhefe!, könnte man zur Not auch Weglassen, dient hier als eine Art Geschmacksversstärker)
- 1/4 Tasse Kichererbsenmehl (Gram Flour aus dem Asialaden) oder Sojamehl, das macht den Seitan etwas zarter und weniger „gummimäßig“, kann aber auch, falls nicht zur Hand, mit Gluten ersetzt werden.
- 1TL Salz
- 3 TL Paprika
- 2TL Nelkenpulver
- 2TL Kreuzkümmel
- 2TL Cayennepfeffer oder Chilli
- 2TL Muskat
- 2TL Koriander
- 2TL Knoblauchpulver
- 1 Tofu
- 3/4 Tasse Wasser
- 1/2 Tasse Tomatenmark
- 2 EL Sojasoße
- 2EL Ölivenöl
- 2EL Liquid Smoke (flüssiger Rauch, erhältlich in mexikanischen Onlineshops wie mex-al.de oder ersetzen mit rauchigen Barbecuesoßen oder eben einfach weglassen, manche können dieses Aroma eh nicht leiden)
- (1El Zucker: optional, beim Schreiben des Rezeptes habe ich gemerkt, dass ich diesmal keinen Zucker hinzugefügt habe. Ich war mit dem Ergebnis sehr zufrieden, füge aber normalerweise immer etwas Süße hinzu)
Zubereitung Seitan:
Erst alle trockenen Zutaten vermischen. Die Würzung kann man natürlich je nach Vorlieben variieren, man muss aber wirklich relativ stark würzen, sonst schmeckt man später im Seitan nichts!
Dann alle feuchten Zutaten, auch den Tofu, in der Küchenmaschine oder mit dem Pürierstab zu einer homogenen Masse verarbeiten. Schließlich alles zu einem Teig kneten. Falls euch die Masse zu matschig vorkommt, einfach noch etwas Gluten hinzufügen, und falls zu trocken eben Wasser.
Nun bereitet ihr den Dämpftopf vor, ideal ist hier ein Reiskocher mit Dämpfeinsatz, ansonsten improvisieren wiehier.
Die Seitanmasse in kleine Stücke reißen und ca. 30 Minuten dämpfen. Wenn man sie dann problemlos kauen kann, sind sie gar und können nun weiterverarbeitet werden…
restliche Zutaten:
100g getrocknete Aprikosen
50g Rosinen
150ml frisch gepresster Orangensaft(ich würde hier auf jeden Fall frischen verwenden!)
(optional etwas Saffran, wenn man mal seinen dekadenten Tag hat)
1TL Balsamico-Essig
1 Zwiebel
4 Knoblauchzehen
1 Tasse Gemüsebrühe
2 EL Mehl
Koriander
Nelkenpulver
Kreuzkümmel
Pfeffer
Salz
frischer Koriander und Minze
Zubereitung:
Aprikosen und Rosinen etwas 1 bis 2 Stunden in Orangensaft, Essig und Saffran einweichen.
Zwiebeln und Knoblauch anbraten und die fertig gedämpften Seitanstücke hinzufügen und solange braten, bis sie größtenteils angebräunt sind. Dann Gemüsebrühe, Aprikosen und Rosinen mit Flüssigkeit, Mehl und Gewürzen hinzufügen und ein paar Minuten kochen. Abschmecken, und fertig!
Zutaten Zucchini-Röllchen:
- 2 Zucchinis
- 1 Zwiebel
- 200g Sojaquark oder -joghurt
- 2 EL gehackte Walnüsse
- Salz
- Paprika
- Pfeffer
Zubereitung:
Die Zucchini längs halbieren und von jeder Hälfte längs zwei Scheiben abschneiden. Die restliche Zucchini stifteln. Zwiebeln ebenfalls zerkleinern.
Erst die länglichen Zucchinischeiben anbraten, danach auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Ich habe hier Tofu-Quark von Soyatoo verwendet, den ich neulich entdeckt habe. Man kann aber ebenso Sojajoghurt verwenden, da der Quark auch nicht sonderlich fest ist, sondern eine eher schleimige Konsistenz hat. Da ja aber derzeit der Alpro-Soja Naturjoghurt mit Zucker und Vanille „angereichert“ wurde(ich bin noch nicht dazu gekommen es zu probieren, aber er soll nun nicht mehr so gut für solche pikanten Gerichte zu gebrauchen zu sein), wäre das hier eine Alternative.
Danach die Zucchinistückchen und Zwiebel kurz anbraten und schließlich mit Sojajoghurt, Walnüssen und Gewürzen vermengen.
Die Zucchinischeiben mit Hilfe von Zahnstochern zu Röllchen formen, auf Teller setzen und mit der Joghurtmasse befüllen, geht leicher, als es sich anhört!
Zutaten Maniok-Pommes:
für ein großes Blech:
- etwa 3 Maniok
- Salz
- etwas frischer Zitronensaft
- Olivenöl
Die Maniokwürzel schälen und in grobe Stücke schneiden und etwa 10 Minuten in Wasser vorgaren. Dann kann man sie leichter in kleinere Pommes-artige Stücke schneiden, da die Wurzel ansonsten zu hart ist. Die Stücke auf einem Blech ausbreiten, großzügig mit Öl beträufeln und bei 200°C 30 Minuten backen, oder solange bis sie eine bräunliche Farbe erhalten.
Vor dem Servieren salzen und mit frischen Zitronensaft beträufeln, fertig!
Zu dem ganzen Gericht schmeckt ein marokkanischer Minztee gut: einfach restliche frische Minze vom Kochen mit Grüntee, einer Scheibe Zitrone und wahlweise etwas Zucker aufbrühen..mmhhh.. Auch wenn ihr normalerweise keinen Pfefferminztee mögt, Tee aus frischer Minze ist wirklich etwas ganz anderes!
Letzte Kommentare