Vegan in London Teil 1: Chinatown
Nachdem ich auf meinem alten Blog schon damit begonnen hatte nicht nur Rezepte, sondern auch Berichte von meinen vegane Entdeckungen auf Reisen zu schreiben, geht’s hier nun weiter mit London. Zugegebenermaßen keine große Kunst hier in England tolle vegane Sachen zu entdecken. Erst kürzlich war ich in Manchester, der angeblichen Geburtstätte des europäischen Vegetarismus, und war begeistert von dem Riesen-Supermarktangebot an Fakefleisch-Produkten, veganen Keksen oder günstigen veganen Kuchen.
Auch hier in London gibt es ein riesengroßes Angebot an veganen und vegetarischen Restaurants. Man könnte einen ganzen Trip damit füllen eine vegane Fresstour durch London zu unternehmen. Eine gute Übersicht gibt’s zum Beispiel hier(Link folgt in Kürze). Vieles davon ist natürlich auch nicht ganz günstig, aber ich möchte hier ein bisschen schildern, wie ich es geschafft habe ein paar wundervolle Tage in London mit vielen veganen Leckereien zu verbringen, ohne abartig viel Geld auszugeben. Generell kann ich mich auf Reisen auch über kleine Entdeckungen in Supermärkten freuen. Ich bin in der Hinsicht vielleicht leicht zu begeistern, aber oftmals gibt es wirklich mehr vegane Dinge als man so denkt und bis jetzt hab ich mir auf keiner meiner Reisen Essen von zu Hause mitgenommen, sondern finde immer vegane Lebensmittel, die es in Deutschland so nicht gibt. In vielen veganen Reisetipps sind meist nur explizit vegetarisch/vegane Restaurants aufgelistet, aber mein Budget erlaubt es in der Regel nicht mich ausschließlich davon zu ernähren und außerdem ist es auch viel aufregender auf Entdeckungstour zu gehen. Man muss das einfach als spannende Aufgabe wahrnehmen und nicht denken, dass es unmöglich ist in diesem oder jenem Land vegan zu essen. Mittlerweile sind Supermarkteinkäufe in anderen Ländern eine meiner Lieblingsbeschäftigungen in anderen Ländern. Gut, ich bin wohl wirklich etwas Nahrungsmittel-orientiert unterwegs, aber seid einfach offen und neugierig, dann könnt ihr wirklich überall vegane neue Dinge entdecken. Bald werde ich von meinen Erlebnissen in Island berichten, das bekanntlich schwierig für VeganerInnen sein soll. Vielleicht sollte ich den Mund (mit veganen Keksen) nicht zu voll nehmen, aber ich bin mir sicher, dass auch das funktionieren wird. So, nun aber zurück zu London…
Chinatown
Meinen ersten Tag in London habe ich hauptsächlich in Chinatown verbracht, das in London wirkluch sehenswert ist. In Deutschland gibt es zwar in größeren Städten den ein oder anderen großen Asia-Laden, aber an die Auswahl hier kommen die alle nicht heran. Ich habe mich hier sowas von voll gestopft! Hier gab es viele Köstlichkeiten, die ich aus Malaysia kenne und die wirklich genauso lecker geschmeckt haben wie dort. Hat man also nicht die Kohle um nach Asien zu reisen kann man getrost einen Trip nach London unternehmen und sich hier durchprobieren. Meine allerliebste Entdeckung hier waren Red Bean Buns, die ich in Malaysia als Red Bean oder Kacang Pau kenne. Das sind weiße runde gedämpfte Hefebrötchen mit einer Füllung aus gesüßten Adzuki-Bohnen, die zu einer sämigen Paste verarbeitet werden. Das hört sich für manchen vielleicht ungewohnt und nicht allzu lecker an, aber glaubt mir, es schmeckt einfach göttlich! Zusammen mit Donauwelle meine absolute Leib- und Magenspeise. 🙂 Wem das trotzdem nicht überzeugend genug klingt, es gibt auch Paus, bzw. Buns mit Gemüse-Füllung:
Aber einen Versuch ist die Red Bean-Füllung wirklich wert!
Paus sind zudem auch relativ günstig. Hier haben sie 1,30 Pfund gekostet, was derzeit etwa 1,65€ sind.
Ich hab meine in folgender Straße gefunden, aber auch in vielen anderen chinesischen Imbissen gefunden:
Es gibt natürlich hier noch viel mehr zu entdecken als nur Buns oder Paus. Es gibt hier auch zahlreiche Asia-Supermärkte mit einer richtig guten Auswahl. Da ich nicht vorhatte etwas zu kochen und auch nicht genug in meinem bescheiden bemessenem Handgepäck habe um sehr viel mitzunehmen, konnte ich nur ein paar Snacks kaufen. Meine Ausbeute beschränkte sich hier auf ein Sojamilch-Trinkpäckchen mit Malzgeschmack und eine Süßigkeit aus Reismehl und Pandanblättern aus dem Kühlfach:
Damit war meine Fresstour durch Chinatown aber noch nicht beendet! In einem der vielen chinesischen Bäckereien erwarb ich noch ein Gebäck mit blättrigem Teig und einer süßen Füllung aus Lotuskernen, auch sehr lecker. Hier sollte man aufpassen keines der Gebäcke zu wählen, die augenscheinlich mit Eigelb bestrichen sind. Leider konnte ich hier kein Foto mehr machen bevor es in meinem Mund verschwunden ist.
Und es ging immer noch weiter! Als ich ein malaysisches Restaurant entdeckte, das mir noch dazu zuvor empfohlen wurde, musste ich es unbedingt ausprobieren. Die Preise dort lagen etwas über meinem Budget, also beschloss ich das malaysische Gemüsecurry mit Kokosreis mit meinem Freund zu teilen. Die Portion war relativ groß und insbesondere wenn man nicht völlig ausgehungert ist ausreichend für zwei. Da es hier aber ein Mindestverzehr von 6Pfund pro Person gab, bestellten wir noch ein Cin Cau mit Sojamilch dazu. Das ist ein gesüßtes Sojamilchgetränk mit Eiswürfeln und eben Cin Cau, was ein braunes Gelee aus Agar Agar ist. Klingt wahrscheinlich auch etwas ungewohnt, aber in Zeiten des Bubble Teas wohl gar nicht allzu sehr. 🙂 Generell gab es keine allzu große Auswahl an veganen Gerichten, trotzdem ist das Rasa Sayang einen Besuch wert, wenn man mal etwas Neues ausprobieren will. Malaysisches Curry schmeckt nochmal anders als Thai-Curry. Wenn man scharfes Essen nicht verträgt, sollte man das aber vorher anmerken, da das Curry wirklich scharf serviert wird. Ich fand es genau angenehm, aber für deutsche Restaurant-Verhältnisse wäre das hier wirklich super duper scharf! Ist man ein richtiges Sparbrötchen kann man sich auch noch gratis Leitungswasser dazu reichen lassen. Insgesamt kamen wir so auf insgesamt 12,50Pfund, also so ca. 15€. Schon nicht ganz günstig, aber wenn man mal essen gehen will in London, kann man das schonmal machen.
das ist Cin Cau with Soymilk:
Und das ist das Gemüsecurry mit Karotten, Blumenkohl, Tofu, grünen Bohnen, Auberginen und Kohl mit Kokosreis:
Ansonsten gibt es in Chinatown natürlich noch viel mehr zu entdecken, aber mehr hat dann einfach nicht reingepasst. 🙂 In den Asia-Supermärkten gibt es auch eine Riesen-Auswahl an Tofu-Snacks für unterwegs, alle möglichen Algen-Cracker, Mochis und und und. In einem Schaufenster habe ich außerdem noch diese leckeren veganen Desserts entdeckt: schwarze Sesampaste und süße Tofu-Desserts, unbedingt probieren!
Mehr über indisches Essen, Kuchen, Brownies, riesige Kekse, Eis und Supermarkteinkäufe dann die Tage!
| 3 Kommentare
Die Böse Hexe des Westens
Huhu,
ich habe Dir den Liebster Blogaward verliehen und würde mich freuen, wenn Du ihn annimmst!
Liebe Grüße,
thewickedwitchofthewest
P.S.: So gut, dass Du weiter machst!! Ich hatte die Hoffnung fast schon aufgegeben 😉 Ich liebe Deine Seitanrezepte! Weiter so!
Die Böse Hexe des Westens
Es macht auch Sinn, wenn ich den dazugehörigen Link einfüge 😉
http://seeingwolves.blogspot.de/2012/10/blogaward-liebster-award.html
Lea
So oft war ich in london aber in chinatown nie … wird geändert. nächstes mal!