Weisse Bärlauch-Pizza mit Räuchertofu, Zwiebeln und Kartoffeln

Nach einem Umzug weihe ich mit diesem Rezept mal meine neue Küche ein. Schon seit einiger Zeit habe ich die Vorzüge von guss- oder schmiedeeisernen Pfannen schätzen gelernt. Wenn man einmal den Dreh raus hat, wie man die Pfannen richtig einbrennt und dann auch weiterhin einigermaßen sorgsam mit ihnen umgeht, bekommen sie eine sehr gute Anti-Haft-Patina. Der Vorteil gegenüber den meisten Teflon-Pfannen ist, dass man sie auch im Ofen verwenden kann. Dadurch dass gusseiserne Pfannen sehr gut Hitze speichern können, eignen sie sich perfekt zum Backen von Pizza mit viel Belag und dickem Teig.

Da gerade Bärlauch-Zeit ist, kam ich auf die Idee eine Art weiße Pizza mit frischem Bärlauch zu backen. Weiße Pizza zeichnet sich dadurch aus, dass anstelle von Tomatensoße eine weiße Soße, normalerweise aus Ricotta, verwendet wird. Meine weiße Pizzasoße besteht aus einer Sojajoghurt-Miso-Mischung. Durch die Kombination aus angebratenen Räuchertofu-Würfeln und Zwiebelringen erinnert die Pizza geschmacklich etwas an Zwiebelkuchen, durch den dicken Hefeteig aber eher an eine Kreuzung aus Zwiebelkuchen und American Pizza. Wie sagt man so schön? A match made in heaven!

In meinem Rezept habe ich eine gusseiserne tiefe Pfanne von Lodge mit 30cm Durchmesser verwendet. Aufgrund des Formats und des dicken Teiges, werden von dieser Pizza locker 4 Personen satt. Wenn ihr keine gusseiserne Pfanne besitzt, könnt ihr die Pizza auch wahlweise in einer großen Springform, auf einem Pizzastein oder einem Backblech backen. Bei Verwendung einer Springform muss die Pizza vermutlich etwas länger backen, weil diese nicht so heiß werden wird wie die Pfanne. Die Version auf dem Blech oder dem Pizzastein wird etwa flacher ausfallen und man sollte darauf achten, den Rand etwas hoch zu ziehen, damit der Belag nicht herunterläuft.

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Zutaten für eine große 30cm-Pizza (für 4 Personen):

Mehl Typ 550 | Sojajoghurt Natur | Bärlauch | Champignons | Räuchertofu | Zwiebeln | Kartoffel | Olivenöl |

Mehl Typ 550 | Sojajoghurt Natur | Bärlauch | Champignons | Räuchertofu | Zwiebeln | Kartoffel | Olivenöl |

Teig:

  • 600g Mehl Typ 550 (alternativ geht auch 405)
  • 300ml warmes Wasser
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 Würfel frische Hefe
  • 1/2 TL Salz
  • 1 EL Zucker

weiße Pizzasoße:

  • 500g Sojajoghurt natur (möglichst eine nicht zu süßlich schmeckende Variante, ich habe hier den süßlichen Alpro-Joghurt verwendet, ich würde aber eher zu einem anderen raten)
  • 2 EL helle Misopaste
  • 1/2 TL Salz
  • 2 TL mittelscharfer Senf
  • grober schwarzer Pfeffer
  • etwa 10 Blätter Bärlauch, fein gehackt
  • optional: 1 EL Bac-Os –> eine Art vegane Speck-Croutons auf Soja-Basis, gibt es z.B. hier

Pizza-Belag:

  • 2 kleine Zwiebeln oder eine große
  • eine mittelgroße Kartoffel
  • etwa 100g braune Champignons
  • 175g Räuchertofu
  • etwa 100g Bärlauch

Zubereitung:

Für den Teig zunächst etwa 100ml des warmen Wassers mit dem Zucker, etwa 100g Mehl und die zerbröselte Hefe in einer großen Schüssel grob mischen und 15 Minuten ruhen lassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Danach die restlichen Zutaten hinzufügen und mit den Händen oder einer Küchen-/Knetmaschine zu einem feuchten glatten Teig verkneten. Gegebenenfalls muss noch etwas mehr Mehl hinzugefügt werden.

Und nun: Teig-Knet-GIFs:

Sensationell, nicht?

Am Schluss sollte der Teig in etwa so aussehen:

Den Teig zugedeckt etwa 45 Minuten ruhen lassen und inzwischen die Soße und den Belag vorbereiten.

Für die Soße alle Zutaten glatt rühren und gegebenenfalls abschmecken.

Den Tofu in kleine Würfel schneiden…

… und in etwas Öl anbraten.

Die Kartoffel und die Zwiebeln schälen und zusammen mit den Pilzen in sehr dünne Scheiben schneiden. Vor Allem die Kartoffel sollte sehr dünn geschnitten werden, da sie sonst nicht gar wird. Wenn ihr denkt, dass ihr unfähig seid Gemüse derart dünn zu schneiden, liegt das evtl. gar nicht an eurer Ungeschicklichkeit, sondern an zu stumpfen Messern. Also immer schön Messer schärfen!

Nun sollte der Ofen und die Eisenpfanne vorgeheizt werden. Dafür die Pfanne auf ein Rost in der unterste Schiene stellen und den Ofen auf Ober- und Unterhitze bei 250°C einheizen.

Der Teig sollte nun schön aufgegangen sein. Diesen auf einer eingemehlten Arbeitsfläche einfach mit den Händen zu einem Fladen formen, der etwas größer ist als die Pfanne und mit den Fingern kleine Mulden hineinpieksen.

Alle Zutaten für den Belag bereit stellen, da das Belegen möglichst schnell gehen sollte.

Wenn der Ofen vorgeheizt ist, die Pfanne aus dem Ofen nehmen und auf eine hitzeunempfindliche Fläche stellen (Vorsicht, sehr heiß!).

Den Teig mit beiden Händen zügig in die Pfanne heben. Es kann ruhig etwas „rustikal“ aussehen:

Etwa die Hälfte der Soße auf den Teig geben und mit einer Schicht aus Kartoffelscheiben und Zwiebelringen belegen.

Dann Räuchertofu-Würfel und Pilze darauf verteilen und die restliche Soße in Klecksen darauf geben.

Dann alles schnell wieder in den Ofen geben und etwa 35 Minuten backen.

Der Teig sollte schön aufgehen.

Am Ende der Backzeit sollte die Oberfläche gebräunt sein. Falls nicht, lieber noch etwas weiter backen.

Den restlichen Bärlauch in Streifen schneiden und auf der fertigen Pizza verteilen. Zum Schneiden kann man die Pizza entweder versuchen aus der Pfanne zu heben oder sie auch direkt in der Pfanne schneiden. Ich schneide die Pizza immer erst mit einem zackigen Brotmesser an und erledige den Rest mit einer gewöhnlichen sauberen Küchenschere. Ja, richtig gehört. Scheren sind unschlagbar zum Pizzen schneiden! Wieder was gelernt.